Buchhaltungssoftware während des Jahres wechseln

Guten Tag zusammen,

ich habe folgende Situation: Unsere Firma wechselt das Buchhaltungssystem zum 01.09.2017. Vom 01.01.2017 bis zum 31.08.2017 wurde alles in der alten Software verbucht. Nun ist meine Frage: Wie übernehme ich am besten die Daten? Aus meiner Sicht könnte ich doch das Geschäftsjahr 2017 in der neuen Software (Bexio) neu eröffneten (alle Salden auf 0) und dann zum 01.09.2017 alle Salden einbuchen mit dem Vermerk “übernahme Buchhaltung”. Ich habe nur das Problem, dass ich nicht genau weiss, wie dabei die Buchungssätze aussehen. Könnt ihr mir dabei vielleicht helfen?

Liebe Grüsse und danke im Voraus

Hallo

Eine Variante wäre, dass du ein separates Übernahmekonto eröffnest, bspw. „1099 Übernahmekonto“. Es kann auch eine andere Kontonummer verwendet werden, oder auch ein ER-Konto. Das spielt keine Rolle, da es schlussendlich eh ausgeglichen sein muss.

Anschliessend kannst du alle Saldi per 01.09.2017 über dieses Konto einbuchen, nach folgendem Beispiel:

1000 Kasse / 1099 Übernahmekonto
2000 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen / 1099 Übernahmekonto
1099 Übernahmekonto / 3200 Handelserlöse
4200 Handelswarenaufwand / 1099 Übernahmekonto
usw.

Das Konto 1099 muss am Schluss ausgeglichen sein.

Bei den meisten Buchhaltungsprogrammen besteht auch die Möglichkeit, die Saldovorträge manuell zu erfassen. Damit wären keine Übernahmebuchungen notwendig. Ich persönlich bevorzuge die Variante mit den Übernahmebuchungen.

Gruss
Salvatore

Hallo Salvatore

Vielen Dank! Das mache ich dann für jedes Konto der Bilanz und G+V?

Liebe Grüsse

Hallo,

ich habe nun die Bilanz gebucht und das Übernahmekonto ist auf 0. Allerdings ist nun das Aktienkapital plötzlich negativ und der Verlustvortrag ist plötzlich positiv. Kannst du mir da helfen? Habe ich falsch gebucht?

Liebe Grüsse


Hallo,

In dieser Auswertung werden die Passivposten mit Minuszeichen dargestellt, das ist nicht falsch, sondern wohl softwarespezifisch oder eine Einstellungssache.

Dass AK muss immer als Passivsaldo dargestellt sein. Der Verlustvortrag als Aktivsaldo ist bilanztechnisch auch korrekt. Wäre es ein Gewinnvortrag dann müsste der Saldo passiv sein.

Grüsse
Salvatore

Hallo,

ich habe genau dieses Vorgehen angewandt für eine übernommene Buchhaltung zum 01.10.2021 und zwar in eine Online-Cloud-Buchhaltung. Das heisst, ich habe Alle Beträge aus einer Saldoliste mit Gegenkonto 1099 verbucht. Nun hier mein eigentliches Problem: Dort kann/muss ich noch die MWST-Abrechnung für das 4. Quartal nachholen. Diese lässt sich aus diesem Programm generieren, jedoch übernimmt es die beiden Vortrags-Salden von den Konten 1170/1171 (Vorsteuer), die ich somit direkt bebucht habe NICHT. Zur Erklärung, auf diesen Konten stehen Saldi, da der Buchhalter prinzipiell bis Ende Sept. gebucht hat, jedoch doch noch einige wenige Kreditorenrechnungen vom Oktober. (MWST-Schuld-konto war auf null, also keine Saldoübernahme, deshalb hier kein Thema). Es ist ja so, nur wenn ich eine Buchung über ein Aufwandskto. mit dem Steuersatzcode erfasse, werden sie von dem Programm in der generierten MWST-Abrechnung übernommen. Wie löse ich dieses Problem konkret mit Buchungen, kann mir jemand helfen? Herzliche Grüsse

Hallo, ich habe nun doch eine Lösung dafür gefunden und möchte sie hier noch einstellen, vielleicht ist dies jemandem mal nützlich.
Ich habe einen zusätzlichen Steuersatzcode erschaffen mit der Berechnung 100% auf den Bruttobetrag und die Saldovortragsbuchungen auf Kto. 1170 und 1171 mit diesem Code gebucht. Und sieha da, es wird in der generierten MWST nun angezeigt und mitgerechnet.
Herzliche Grüsse