GmbH übernehmen mit 0 Erfahrung

Guten Morgen Zusammen

Ich bin mir nicht sicher ob die Kategorie für das Thema passt, bitte verschieben wenn ich komplett falsch bin.

Ich bin momentan etwas ratlos unterwegs…
Ich habe die Möglichkeit von einem Familienmitglied eine Firma (GmbH) zu übernehmen.
Ich hätte tatsächlich auch schon einen Kunden…
Die GmbH hat aktuell keine Mitarbeiter, heisst ich wäre der Geschäftsinhaber und auch einziger angestellte.

Nun irgendwie komme ich aber nicht weiter in einem hypothetischen Szenario. Bitte versteht die Fragen hier nicht falsch, ich muss mir überlegen was aus meiner Sicht mehr sinn macht. Übernehme ich die GmbH oder lasse ich mich beim Kunden direkt anstellen. JEDER ratet mir momentan nimm die Firma, damit kannst du vieles von den Steuern abschreiben. Nun ja das ist ja allgemein bekannt… nur die Frage ist, wie kann ich das mal rein hypothetisch durchspielen? Gibts da irgend welche „Daumen Rechnungen“?

Ich mache euch mal ein Hypothetisches Beispiel…

Ein Kunde zahlt für eine Dienstleistung 12’500.- jeden Monat (150’000.- pro Jahr).
Davon zahlt die GmbH eine Wohnungs / Büro Miete von 3’000.- pro Monat.
Die Firma hat auch ein Leasing abgeschlossen für 1’000.- pro Monat.
Sie besitzt einen Mitarbeiter, dem zahlt sie 2’000 pro Monat (am ende wäre das ich).
Die Firma stellt noch eine Putzfrau an für 400.- im Monat.

Heisst von den 12’500.- jeden Monat bleiben der Firma noch 6’100.- (73’200.- im Jahr)

So nun bin ich mehr oder weniger am ende mit meiner Berechnung…
Ich habe keine Ahnung wie viel ich für die Sozialleistungen rechnen soll…
Ich habe auch keine Ahnung wie viel ich für eine Versicherung rechnen soll (ab dem 3ten Monat kein Einkommen mehr).
Spesen sollten ja auch verrechnet werden können (Bezin, Essen)…

Kann mich ev. hier jemand Erleuchten mit etwas Grundwissen?
Wie wird das Ganze am ende auch noch versteuert?

Nur als Info, ich werde die ganze Buchhaltung nicht machen sondern das wird ein Treuhänder erledigen. Aber ich möchte in der Lage sein, ein solches Szenario mal hypothetisch durch zu spielen… Und aktuell scheitere ich wirklich nicht an Details sondern an mangelndem Grundwissen wissen…

Ich wäre euch wirklich sehr dankbar wenn mir hier jemand etwas Starthilfe geben könnte.

Ich hatte auch schon eine „Startup“ Beratung aber die Person konnte mir hierzu nicht wirklich Auskunft geben…

Vielen Dank für eure Rückmeldungen
Gruss
Marco

Hallo Marc
Faustformel: Das was Du einnimmst durch 2 teilen und dann hast Du das was für Dich übrig bleibt.
Was ich eher als problematisch sehe ist, dass Du bei der Übernahme viele Altlasten mit übernimmst… mit „nur“ einem Kunden hast Du aber ein Klumpenrisiko, fällt der weg, muss Du zuerst Kunden aufbauen. Bei einem Kunden mit einem längeren auftrag, bist Du automatisch in einem Werkvertrag und da hast Du automatisch einiges auch an Risiko.
Ich mache auch Mentoring, wenn Dich das interessiert - mein Hintergrund: 2 Startups und 1 spin-off - Vermittlung von Investments und M&A.
Gruss
Manfred

Ciao Manfred

Ich übernehme keine Altlasten :wink: das würde ich rein bringen…
Also alle Abzüge von oben sind die welche ich rein bringend würde.
Also sprich:

Meine aktuelle Wohnung

Mein aktuelles Leasing

Mein „Spielgeld“

Meine aktuelle Putzfrau

Also sprich du würdest sagen das bei 150k noch ca. 75k übrig bleibt wegen Steuern und Versicherungen (Miete, Leasing, eigener Lohn ausgeschlossen) ?

Die Frage ist doch auch wie viel Geld nehme ich aus der Firma und wie viel lasse ich drin oder nicht?

Dein Punkt mit dem Klumpenrisiko ist mir bewusst, die Idee ist genügend Geld in der Firma zu lassen damit ich auch eine 6 monatige „Durststrecke“ überstehen könnte.

Hallo Marc
Nicht ganz - es bleibt fast nichts übrig denn die 50/50 Faustformel heisst: 50% für Dein Lohn und 50% für alles Andere. Das heisst mit Putzfrau, leasing und Wohnung bleibt NICHTS.
Oder Rechne anders herum: Dein Brutt Lohn + 30% deckt alle Versicherungen und PK - Steuern ca 10% vom Umsatz. Danach weisst Du was Du als Resevern und so weiter ausgeben kannst.
Das mit den 6 Monaten Reserven ist eine gute Idee - nur was machst Du, wenn der Kunde nach einem Monat abspringt?
Realistisch: Wenn Du Resevern bilden möchtest, heisst das bei 150k ein Bruttolohn von vieleicht 50-60k.
Das mit dem Geld aus der Firma nehmen muss Du Dir genau überlegen ob das per Lohn (AHV) oder per Dividende(keine AHV) machen willst - hat einen Einfluss auf Deine spätere AHV und die Steuern…
Wenn Du sicher gehen willst: lass Dich anstellen, dann kannst Du auch in jedem Fall zum RAV - mit der Firma leider NICHT - da müsstest Du zuerst die Firma liquidieren (im besten Fall 3-4 Monate) und dann hast Du ev noch Sperrfristen. Also wenn es mit der Firma nicht klappt, brauchst Du einen finanziellen Puffer…

Aufgepasst! So einfach läuft der Entscheid zwischen Lohn und Dividende nicht! Die AHV-Behörde akzeptiert eine Dividendenzahlung nur zusammen mit einem Lohn. An einem Seminar von Treuhand Suisse wurde vor einigen Jahren als Faustregel 65% Lohn, 35% Dividende genannt.