Aufgelaufene MWST (Konto 2200) vs. Saldosteuersatz

Ich habe im Jahr 2021 einen Kunden (GmbH) übernommen, welcher im Jahr 2018 seine Tätigkeit gestartet hat. Er hat sich von Beginn weg für eine Saldobesteuerung (Saldosteuer 2,0%) entschieden, dies jedoch buchhalterisch falsch verbucht. Das heisst er hat jeden Debitor über die Jahre hinweg mit 7,7% erfasst, hingegen war natürlich die MWST-Abgabe bezüglich des kleinen Saldosteuersatzes von 2.0% viel geringer. Nun habe ich im Konto 2200 (geschuldete Umsatzsteuer) einen aufgelaufenen Betrag von ca. CHF 29’000. Wie kann ich diesen ausbuchen resp. kann man dies überhaupt?

Besten Dank für ein Feedback und beste Grüsse

Da muss man jedes Jahr aufrollen

Er hat also 100.- verbucht für Debitor von 107.70
Die 7.70 stehen nun im 2200 oder?

Er müsste aber auf 107.70 die 2.0 % zahlen, vermutlich hat er das auch so bei MWST gemelder oder?

107 x 2% = 2.15
Verbucht also 5.55 zu viel auf Konto 2200.

Dh dass zu wenig Umsatz verbucht wurde somit zuwenig Gewinn versteuert wurde

Im diesem Bsp also 2200 an 8950 oder so a.o. Ertrag CHF 5.55

Guten Tag Herr Keck

Vielen herzlichen Dank für ihr Feedback!

Die ersten zwei Abschnitte von Ihnen stimmen so, genau. Aber wieso zu wenig Umsatz verbucht?

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und beste Grüsse

Hat Kunde 107.70 im Umsatz oder 100.-?

Habe es gerade nochmals geprüft, er hat (mit ihrem Beispiel) CHF 100.- im Umsatz. Das heisst für mich jetzt, ohne gross zu recherchieren, dass ich die gesamtem aufgelaufenen Beträge vom Konto 220 als a.o. Ertrag ausweisen müsste?

Nochmals vielen lieben Dank und beste Grüsse

ohne gross zu recherchieren wäre mutig…
vorsichtig ist die Abstimmung pro Jahr und dann kommt man ev. zum selben Ergebnis oder eben nicht.

Welches Buchhaltungsprogramm wurde verwendet? Einige bieten sehr gute Listen für die MWST-Prüfung, während andere nicht wirklich etwas bieten. Wie steht es mit der Vorsteuer? Wurde diese auch Zurückgestellt (1170/1171)? Wenn ja müssen diese natürlich auch als Aufwand geltend gemacht werden.

Nimm dir die Zeit (und kläre mit dem Kunden ab wie viel Zeit er bereit ist dafür zu zahlen) und mach es sorgfältig.

@AndreasZ_SB

anscheidend ist alles 3000 2200 gebucht worden… ohne VOST

Genau, es wurde in den Jahren 2018 - 2022 immer nur die Umsatzsteuer miteinbezogen, die Vorsteuer jedoch nicht…

@AndreasZ_SB das Buchhaltungsprogramm läuft über Bexio.

Und ich würde bei MWST eine Abstimmung machen, also den Umsatz nicht mit einem offenen Semester dazuaddieren, sondern der Transparenz wegen separat, Stichwort Jahtesabstimmung

Bei der Saldosteuermethode ist immer der Bruttoumsatz steuerpflichtig, also 107.7 x 2%!

Ich schliesse mich @michel.keck an, Jahresabstimmung, kann dir da etwas Kopfweh und Mehrarbeit bei allfälliger Fragen durch die Steuerbehörden ersparen.

Vielen Dank geschätzte Herren, ich werde mich an die Aufgabe wenden (wenn auch sehr aufwändig)…

1 „Gefällt mir“