Eigenkapital und Privatkonto ist ein Mysterium

Hallo
Obwohl ich auf meine andere Fragen noch keine Antwort habe, hoffe ich, dass ich noch eine Frage stellen darf.

Ich habe bei einem anderen thread (Jahrsabschluss Konten Eigenkapital bei Bananabuchhaltung - #2 von Salvi) gesehen, dass man am Ende des Jahres (oder Anfang) die Konten Privat und Eigenkapital umbuchen sollte.

Heisst, mein Privatkonto (2850), auf dem ich als Einzelfirma meinen monatlilchen „Lohn“ buche, hat Ende des Jahres zum Beispiel 60’000 drauf.
Das Eigenkapitalkonto (2800) hat zum Beispiel 40’000 drauf.

Nun mache ich die Um-Buchung mit 60’000 von Privat auf Eigenkapital. Dann sind die Konten nachher so:

Eigenkapital 100’000
Privat 0

Was ich nicht verstehe, von den umgebuchten 60’000 ist ja ein grosser Teil gar nicht mehr da, ich muss ja von dem Geld (den 60’000) leben, Kosten bezahlen.
Da steht dann also Eigenkapital 100’000, aber effektiv ist es doch vielleicht nur noch 70’000 oder so.

Sorry, kann mir jemand diesen Unterschied erklären, oder vor allem das Konto Eigenkapital, was das eigentlich ist? Ich habe schon gegoogelt, aber finden tue ich nichts konkretes, nur immer Umbuchungsbeispiele :wink:

Danke im Voraus!

Hallo

Falls auf dem Privatkonto die Bezüge grösser als die Einlagen sind, hast du am Schluss einen Soll-Saldo. In diesem Fall nimmt bei der Umbuchung (2800/2850) das Eigenkapital nicht zu, sondern es nimmt ab.

Zudem kommt ja der Jahresgewinn oder -verlust schlussendlich auch auf das Eigenkapitalkonto. Dies erfolgt durch die meisten Buchhaltungsprogramme beim Abschluss des alten Jahres bzw. bei der Eröffnung des neuen Jahres automatisch. Bei einem Jahresgewinn nimmt das EK zu, bei einem Jahresverlust nimmt es ab.

Beispiel:
Eigenkapital per 31.12. (Haben-Saldo) 100’000 (H)
./. Umbuchung Privatkonto (Soll-Saldo) -60’000 (S)
=Saldo Eigenkapital nach Umbuchung 40’000 (H)

zzgl. Jahresgewinn 50’000 (H)
=Eigenkapital inkl. Jahresgewinn 90’000 (H)

Gruss
Salvi

Vielen Dank, das ist sehr nett von Dir!
Wahrscheinlich verstehe ich dies sei Jahren nicht (sonst ist mir vieles klar), ein wenig hast Du ich schon erleuchtet. :slight_smile:

Also, ich überweise mir jeden Monat sagen wir 5000.-- von der Geschäftsbank auf meine Private Bank.
Die Geschäftsbank ist in der Buchhaltung drin, die Privatbank nicht.

Ich buche also jeden Monat

2850 - 1010 Privatbezug Fr. 5000.–

So, am Ende des Jahres habe ich also 60’000 auf dem Privatkonto, das Geld von der Geschäftsbank hat entsprechend abgenommen.

Nun buche ich am Ende des Jahres das Privatkonto auf das Eigenkapital, das vorher 40’000 war.
Dann sieht es so aus:

Privatkonto 0
Eigenkapital 100’000

Was ist nicht begreife, ist, von den umgebuchten 60’000 ist doch nicht mehr viel übrig. Dieses Geld ging ja auf meine Privatbank und dort wiederum habe ich Geld geholt, um beim Migros einzukaufen usw :smile:

Das heisst, ich buche den Betrag von 60’000 um, aber diese 60’000 sind ja gar nicht mehr vorhanden.
Da aber die Privatbank keinen Einfluss hat auf die Buchhaltung, weil gar nicht drin enthalten, steht dann in der Buchhaltung Privatkonto: 60’000.–, weil ich das ja jeden Monat gebucht habe.

Aber das Geld ist ja (fast alles) weg.
Und am Schluss steht dann da Eigenkapital 100’000, aber der grösste Teil ist schon weg.

Ist das normal? Muss ich das Privatkonto und somit das Eigenkapital so ansehen, dass es die Wirklichkeit gar nicht echt abbildet?

Ich meine, der Bestand vom Postkonto entspricht genau dem echten Bestand.
Ebenso der von der Geschäftsbank.

Aber der Bestand des Privatkontos ist ja eigentlich nicht real, weil ja ein Teil des Geldes schon weg ist.

Was habe ich das für ein Durcheinander mit diesen zwei Konten Privatkonto und Eigenkapital? Irgendwie steht ich mir da auf dem Schlauch.

Bitte sieh es mir nach, ich glaube, ich muss nur eine Erklärung haben, die ich verstehe, dann ist alles klar. :slight_smile: Vielen Dank!

Hallo

Wenn du 60’000 vom Privatkonto (Privatbezüge) auf das Eigenkapital umbuchst, dann nimmt das Eigenkapital nicht zu, sondern umgekehrt, es nimmt ab.

Wenn das Eigenkapital vor der Umbuchung 100’000 war, dann ist es nach der Umbuchung 40’000. Das Eigenkapital muss ja abnehmen, wenn du Geld aus der Firma nimmst.

Das Privatkonto, ist im Grunde genommen ein “Unterkonto” des Eigenkapitals. Es gehört sozusagen zum Eigenkapital. Man bucht die Bezüge über das Privatkonto, damit es übersichtlicher ist.

Grüsse
Salvi

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Danke, Salvi,
Ach so, das mit dem Unterkonto ist ne gute Erklärung.
Abschliessend, um sicher zu sein:


Ich habe also 100’000 auf dem Eigenkapital.
Wenn ich nun 5’000 von privatem Geld auf die Geschäftsbank einzahle, dann nimmt das Eigenkapital auf 105’000 zu, weil die Firma ja reicher geworden ist.
Und beim Eigenkapital sehe ich diese 105’000 nicht beim Konto 2800 (EK), sondern in der Bilanz unten (siehe Attachement, ist von Banana)

Sehe ich das so richtig?
Dann hättest Du mir einen grossen Knoten gelöst! :grinning:

Hallo

Ja, das ist korrekt so. In diesem Falle ist es eine Privateinlage und das Eigenkapital nimmt demensprechend zu.

Grüsse
Salvi

Hallo Salvi

Tausend Dank! Super … und erst noch superschnell!
Auf einen schönen Tag! :grinning:

Schöne Grüsse
Marc