Eigenmietwert - Buchungsarten - Ertrag in der Gruppe 75

In meiner Buchhaltungsoftware habe ich eine interessante, aber für mich nicht nachvollziehbare Konstellation gefunden. Die allerdings sehr interessant wäre, falls sie denn „Brauch“ ist bzw. angewendet werden kann: In der Gruppe 75 gibt es mit 7501 ein Einnahmen-Konto „Eigenmietwert Privatwohnung“; für mich eigentlich insofern einsichtig, da das Steueramt mir ja diesen Beitrag als Einkommen aufrechnet. Nun suchte ich ein Gegenkonto und wurde ev. in der Gruppe 28, Konto 2853 „Mietwert Privatwohnung“ fündig. Das ist nun sehr schwer nachzuvollziehen, weil ich doch davon ausgehe, dass dies in der Bilanz eigentlich ein Aktivenkonto sein sollte, wenn ich den Betrag buche… Ausserdem stellt sich die Anschlussfrage, wie dies dann über den Jahresabschluss gehandhabt werden müsste… (Eröffnungsbilanz). Kennt jemand einen solchen Vorgang? Oder irgendeine Möglichkeit, wie man den Eigenmietwert buchen könnte? Vielen Dank für die Erhellung meines verwirrten Buchungs-Herzens!

Hallo Christian

Was hast Du für eine Software?
Falls es eine Firnebuchhaltung ist und die Wohnung nicht der Firma gehört, hat der Eigenmietwert dort auch nichts verloren - der ist nur in der Steuererklärung anzugeben.

Habe sowas noch nie gehört…

Gruess hampi52

Hallo Christian

Die Buchung 2853 / 7501 wird bei Einzelfirmen angewendet, die:

  • die Wohnung in der Geschäftsliegenschaft bewohnen
  • den Eigenmietwert abrechnen müssen
  • die Geschäftsliegenschaft im Geschäftsvermögen haben
  • Alle Buchungen im Zusammenhang mit der Liegenschaft in der 75er-Gruppe buchen

Beispielsweise Metzgereien, Landwirtschaftsbetriebe, Gastronomiebetriebe etc.

Beste Grüsse
Rolf

Vielen Dank für Deinen Input! Die Software ist Proffix (heute Forterro Profix). Beim Input von Rolf unten stellt sich dann immer noch die Frage, wieso das Gegenkonto auf der Passivenseite. Ich frag ihn das natürlich noch!
Herzliche Grüsse
Christian

Danke vielmals Rolf! Kann ich sehen. Ich verstehe nur noch nicht das Gegenkonto auf der Passivenseite.
Viele Grüsse
Christian

Hallo Christian

Sämtliche Privatkonten sind in der Bilanz auf der Passivseite im 28er-Bereich, da es sich beim Eigenkapital sozusagen um eine Schuld der Firma gegenüber dem Eigentümer handelt (bei der Einzelunternehmung nur fiktiv, da es sich um dieselbe Person handelt).
Werden nun private Ausgaben über das Firmenkonto bezahlt, oder eben fikitiv verbucht wie der Eigenmietwert, so nimmt das Eigenkapital ab.

Ich gebe Dir noch ein Zahlenbeispiel.

Agenommen, Du erzeilst Einnahmen mit der Wohnung (7501) so würdest Du z.B. buchen: Bank an 7501 1’000.

Angenommen, Du hast Ausgaben für die Wohnung: 75xx an Bank 1’000.

Wenn Du die Einnahmen oder Ausgaben über Dein Privatkonto 2853 buchst, tritt dieses an die Stelle des Bankkontos.

Somit ist es als - ja nachdem, ob „Einnahme“ oder „Ausgabe“ im Soll oder Haben.

Wenn Du Dir nun überlegst, dass der Eigenmietwert eine fiktive Einnahme ist, so gehört eben 2853 ins Soll.

Ist es jetzt etwas klarer?

Gruess Hanspeter

Vielen Dank, Hanspeter, für Deine Hilfe! Hatte es natürlich gesehen, aber die Antwort zu erstellen vergessen - ist jetzt klar! Mit der Buchhaltung ist es wie mit Englisch: Alle denken, das ist eine einfache Sprache, was sie nicht wirklich ist…
Herzliche Grüsse Christian