Fehlbuchungen und Verluste beim Jahresabschluss

Hallo,

ich korrigiere eine fehlerbehaftete Verwalterabrechnung von 2021, welche von der Stockwerkseigentümergemeinschaft nicht akzeptiert wurde (worauf die alte Verwaltung den Verwaltervertrag gekündigt hat).

Es sind zwei Fehlbuchungen mit leider deswegen abgeflossenem Geld vorhanden.

Diese zwei Fehlbuchungen sind im engeren Sinn nicht Teil der Bilanz (eine versehentlich überhöhte Rechnung, sowie eine Rechnung für Leistungen, die die Stockwerkeigentümergemeinschaft gar nicht betreffen).

Nun habe ich den Posten 8500 erstellt für „Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand“

Mit diesem 8500-Konto habe ich die illegitimen Geldabflüsse der Bank gegengebucht.

Weil dieser 8500er Posten aber ausserhalb der Bilanz liegt, stimmen nun die Aktiva und Passiva der eigentlichen Bilanz zum Jahresabschluss nicht mehr (der Fehlbetrag fehlt zum Jahresabschluss).

Wie bekomme ich nun die Aktiva-Passiva der Bilanz wieder ins Gleichgewicht?

Muss ich in der Liste der Passiva einen entsprechenden Posten erstellen, aber damit wäre der Aufwand doch wieder in der Bilanz?

Einer der beiden Posten floss in 2022 wieder zurück. Der andere jedoch nicht und ist nur via Klage erstreitbar.

Beste Grüsse

Da ist ein Überlegungsfehler drin, diese Buchungen liegen ja nicht ausserhalb der Bilanz sondern ausserhalb der Erfolgsrechnung. Es müsste eigentlich Übrige Sonstige Forderungen an Bank gebucht werden (weil aus der Bank ist es ja raus), und ist nur dann erfolgswirksam wenn das Geld wirklich nicht mehr zurück kommt.

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Bitte um Kopie der beiden (oder sind es mehr?) Buchungen die fix gemacht wurden.

Dann was genau falsch dabei war

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Hallo,

ich habe den Fehler gefunden, hatte die Summe aus 8500 in Banana den Passiven (2) zugewiesen statt der Erfolgsrechnung (297). Jetzt stimmt die Bilanz wieder.

Bei der einen Rechnung wurde fälschlich der ca. 4 fache Betrag berechnet, was erst bei der Rechnungsprüfung im folgenden Jahr auffiel. Der Fehlbetrag kam nach 1 Jahr wieder zurück.

Die andere Rechnung betrifft eine Leistung für einen Dritten, die fälschlich der Stockwerkseigentümergemeinschaft berechnet wurde. Dieser Betrag ist weiterhin strittig.

Beide Rechnungen wurden von der alten Verwaltung als „Gartenarbeiten“ normal auf dem entsprechenden Konto verbucht.

Würden die beiden Rechnungen in die „Gartenarbeiten“ der Periode einfliessen, so wäre das Budget für diese um ein Drittel überschritten und der bilanzfremde Betrag würde die Bilanzsumme erhöhen.

Danke.

Hallo Dierk

STWEG mit Banana ist tricky, weil die nur einen „normalen“ KMU-KP zur Verfügung stellen.
Wir lösen sowas mit einem speziellen KP, der Dich dazu zwingt, so zu buchen, dass am Ende weder Gewinn noch Verlust entstehen. Weil das ja alles auf die EG umgelegt werden muss.

Das heisst, dass Du so buchen musst, dass am ende kein G/V existiert.

Mehr kann ich Dir nicht sagen, weil ich Deinen KP nicht kenne.

Gruess Hanspeter

PS: Fragen an mich bitte dierekt an meisterbuchhalter@gmail.com

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Danke.

Also der 8500er Posten hilft mir, Fehlbeträge aus dem eigentlich nicht betroffenem Konto fernzuhalten.

Wenn z.B. das Konto „Gartenarbeiten“ aufgrund eines monatlichen Abos normalerweise Jahreskosten von 2’200 CHF verursacht, und plötzlich eine fehlerhafte Monatsrechnung von 1000 CHF statt 183 CHF (die Zahlen sind fiktiv) von der alten Verwaltung gebucht wurde und das Geld auch tatsächlich abgeflossen ist.

In dem Fall habe ich das „Gartenarbeiten“-Konto mit dem üblichen Monatsbetrag (gegenüber Bank) belastet und eine zweite Buchung mit gleichem Datum und dem überhöhten Differenzbetrag (also 1’000 CHF - 183 CHF) mit 8500 gegen Bankkonto gebucht (8500 : „Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand“). Das Geld kam nicht im gleichen Jahr zurück und es ist auch kein transitorischer Aktivposten, da dieser wieder das Gartenkonto belasten würde.

Das Resultat ist ein Gartenarbeiten-Konto mit unverändertem Betrag (d.h. gleiche Summe für das Garten-Abo wie jedes Jahr) und der Posten 8500 mit dem unerwarteten Fehlbetrag, der dann aber zu den Belastungen der Stockwerkeigentümergemeinschaft dazugezählt wird (via Bilanzsumme). Selbstverständlich hätte die Rechnung sofort beanstandet werden müssen und das Geld nie abfliessen dürfen…

Es würde keinen Sinn machen, den gesamten Rechnungsbetrag zu den Gartenarbeiten zu zählen, da keine entsprechenden Gartenarbeiten (für den Differenzbetrag 1000 CHF - 183 CHF) durchgeführt wurden, sondern nur die üblichen Arbeiten im Rahmen des Abos. Entsprechend dient das 8500 Konto dazu, den Fehlbetrag aus der Bilanz des Gartenkontos zu nehmen und somit die jahresübergreifende Vergleichbarkeit des Gartenkonto wiederherzustellen.

Leider habe ich keine andere Lösung gefunden als die über die Bank gebuchte Summe von 1000 CHF in die zwei Buchungen (183 CHF auf das Gartenkonto, der Rest auf das 8500 Konto) aufzuteilen.

Das Problem mit dem Buchungs-Splitting entsteht auch, wenn ein Stockwerkseigentümer zwei Wohnungen besitzt, aber die beiden Akonto-Rechnungen für diese Wohnungen in einer einzigen Zahlung an die Bank zusammenfasst. Dann muss ich auch die Buchung der Einzahlung splitten, um sie gegenüber der Bank auf die beiden Konten des Stockwerkeigentümers zu verteilen (eines pro Wohnung).

Falls jemand das anders löst, bitte Vorschläge.