In unserem kleinen gemeinnützigen Verein überlegen wir uns aktuell, ob wir in Zukunft ev. Twint nutzen wollen (über den Twint Technologie-Partner RaiseNow).
Für mich als Kassier stellt sich nun die Frage, wie ich das in der Buchhaltung am besten abbilden kann. Da RaiseNow die eingegangenen Twint-Zahlungen/-Spenden anscheinend erst eine Woche später in einer Transaktion auf unser Bankkonto überweist, muss ich wohl ein Konto führen, dass die Zahlungseingänge am Datum des Erhalts aufzeigt.
Mit unserer Buchhaltungssoftware CashCtrl wird keine API-Anbindung o.ä. möglich sein, da wir die kostenlose Version nutzen. CashCtrl hat einen Artikel bezüglich Twint auf ihrer Website, wo sie folgendes Vorgehen empfehlen:
Auch auf anderen Websites von Anbietern für Vereinsbuchhaltungen (Clubdesk, Webling…) wird ein Konto mit einer 11xx Nummer (also wie die Debitoren und nicht ein 10xx Konto) erwähnt.
Ist es richtig, eine solche Nummer zu vergeben (ich würde das Konto dann z.B. „1101 Twint/RaiseNow Kontokorrent“ nennen) oder sollte besser eine Kontonummer aus den flüssigen Mitteln (Kasse, Bank, 10xx…) vergeben werden?
Ist es richtig, dass für uns der Zahlungseingang dann stattfindet, wenn die Zahlung/Spende bei RaiseNow eingeht (da RaiseNow sozusagen die Zahlungen für uns entgegennimmt), und nicht erst, wenn RaiseNow die Auszahlung auf unser Bankkonto sendet?
Also gemäss meiner Einschätzung wäre das RaiseNow Konto separat neben der Bank zu führen überflüssig.
Die Zahlungen die ja von RaiseNow verarbeitet werden, landen schlussendlich bei euch auf dem Bankkonto, daher sehe ich RaiseNow nur als einen zwischenschritt der Transaktion.
Daher würde ich einfach nur die tatsächliche Eingänge bei der Bank buchen.
Mag sein, dass ich es falsch verstehe oder jemand da andere Praxiserfahrungen hat, aber für mich scheint es nicht sinnig zu sein, dieses RaiseNow zusätzlich noch in der Buchhaltung zu führen.
Da ich annehme, dass das Spendendatum (an dem der/die Spender*in) die Zahlung per Twint tätigt, gleichzeitig auch das „offizielle Datum des Erhalts“ für den Verein darstellt (der Zahlungsdienstleister RaiseNow würde das in seinem Hub ja sozusagen in unserem Namen entgegennehmen und dann erst eine Woche später aufs Bankkonto senden), würde ich diesen Zwischenschritt nicht als komplett sinnlos erachten. Aber eben, ich bin da ein kompletter Laie…
Ich könnte mir vorstellen, dass dieser „Zwischenschritt“ in den nachfolgenden beiden Fallbeispielen von Bedeutung sein könnte:
Jemand spendet via Twint am 30.12. und das Geld kommt daher auch am 30.12. in unserem „Konto“ bei RaiseNow an. RaiseNow sendet das Geld am 5.1. auf unser Bankkonto.
Wenn nun eine Spendenbestätigung ausgestellt werden soll, kann diese dank der Erfassung des Zahlungseingangs per 30.12. auch noch auf das vergangene Jahr ausgestellt werden (in dem wir die Spende ja auch erhalten haben).
Das gleiche wäre bei unserem Abschluss des Geschäftsjahres (Vereinsjahr) am 31.3. der Fall. Eine Spende, die am 28.3. empfangen wird (RaiseNow), könnten wir somit auch noch in das alte Vereinsjahr buchen. Ansonsten würden wir per 31.3. ja so tun, als hätten wir von dieser Spende noch keine Ahnung, obwohl sie auf einem Auszug oder ev. Online im Account ersichtlich ist.
@michel.keck Vielen Dank auch dir! Nein, unser kleiner Verein ist zum Glück nicht MWST-pflichtig und wir sind auch steuerbefreit. Trotzdem ist es mir irgendwie jeweils lieber, wenn ich ein wenig mehr Buchungen/Arbeit habe, dafür aber am Ende alles sauber und korrekt erfasst habe. Ich kenne mich halt mit dem Ganzen nicht wirklich gut aus…
Würdet ihr, wenn ihr diesen Twint/RaiseNow Account buchen würdet, ebenfalls eine 11xx Kontonummer wählen (und nicht eine 10xx)? Ev. hat jemand diesbezüglich Erfahrungen? Ich vermute, dass wenn das Ganze automatisiert abläuft, es da auch ein „RaiseNow-Konto“ in der Buchhaltung irgendwo geben muss?
Hallo Michael, ich würde das Konto 11… verwenden. So hast Du einerseits das Problem mit der Spendenbestätigung gelöst und zugleich auch die Kontrolle ob RaiseNow auch alle Transaktionen auf dein Konto überwiesen hat.
Ich halte dies ähnlich auch mit Kreditkarten Kontokorrente, einzelne Buchungen auf das Kreditkarten-KK und dann die LSV-Belastung der Bank gegen das Kontokorrent Kreditkarte. Du hast einfach den umgekehrten Fall mit RaiseNow.
Hallo Luigi, vielen Dank für deinen Post und die Erklärung, wie du es bei den Kreditkarten machst.
Ja, ich glaube ich werde es mal mit einer 11er Nr. einrichten.
Falls sich jemand mit dem Verbuchen von Spenden (am besten via RaiseNow) auskennt, hätte ich noch eine zusätzliche Frage:
Ich habe privat im letzten Jahr CHF 50.- an eine Organisation gespendet. Es gibt bei einem speziellen Twint QR-Code bei RaiseNow (ich glaube der nennt sich „Twint QR Donate“) die Möglichkeit, dass der/die Spender*in die Gebühren übernimmt, so dass der Empfänger sozusagen 100% der Spende erhält. Ich habe diese ausgewählt und es wurden mir dadurch 52.20 belastet.
Als ich in diesem Jahr die Spendenbescheinigung erhalten habe, war da jedoch nur eine Spende von 50.- drauf. Eigentlich rechnete ich damit, dass nun 52.20 bestätigt würden.
Es geht mir natürlich nicht um die Fr. 2.20, sondern nur darum, wie ich das bei uns im Verein in Zukunft machen werde. Wie seht ihr das, habe ich nun 50.- oder 52.20 gespendet? Mir ist klar, dass am Ende nur 50.- auf dem Bankkonto der Organisation gelandet sind. Aber mit der Übernahme der Gebühren habe ich doch eigentlich auch noch 2.20 mehr gespendet?
Bei meiner Buchung würde das wie folgt aussehen: 1101 Twint / 3402 Ertragskonto XY CHF 52.20 → Dieser Betrag würde ich auf der Spendenbescheinigung bestätigen
6940 Kontospesen Twint / 1101 Twint CHF 2.20
1020 Bank / 1101 Twint CHF 50.00
Hallo Michael
Auch ich arbeite bei Twint mit einem Durchlaufkonto (in deinem Fall 1101, ich 1091), welches ich anhand der Twint App Eingänge buche (1091 / 34xx), darauf sind auch die Gebühren (69xx / 1091) ersichtlich, welche für alle Buchungen belastet worden sind.
Die Eingänge bei der Bank (1020 / 1091) sollten das Durchlaufkonto ausgleichen. Ende Monat/Jahr hast du meistens einen offenen Saldo, da die Bank noch nicht alle Eingänge verbucht hat.
Bezüglich der Spenden, stimmt deine Annahme nicht. Wenn du als Sender die Spesen übernimmst, sieht der Empfänger davon nichts, er erhält lediglich CHF 50.- ohne Abzug von Spesen. Somit ist die Spendenbestätigung von CHF 50.- auch korrekt.
MG Ces
Ich bilde das in Banana mit einer Splitbuchung so ab:
Kunde kauft
1105 an 3200 z.B.100
Bank zahlt
1105 100
1020 99
3800 2
Wobei 1020 das Bankkonto ist, 3800 die Spesen.
Da ja Banana camt53 und camt54 einlesen kann, ist auch (demnächst verfügbar) eine automatische Kontierungsfunktion beim Einlesen verfügbar.
Die kannst du jetzt schon mit Banana Plus Dev ausprobieren.
Mit dieser simplen Splitbuchung bucht eine Kundin fast automatisch ihren ganzen Webshop…
Die ist zudem MWST, da muss man es bei „vereinnahmt“ so machen.
Verstehe ich das richtig, dass man dann auf dem Kontoauszug oder/und dem Bericht von RaiseNow lediglich einen Eingang von CHF 50.- sieht (und die Bezahlung/Übernahme der Gebühren sozusagen ein Geschäftsfall zwischen Spender und RaiseNow ist, respektive nichts mit uns zu tun hat)?
Weisst du ev., zu welchem Zeitpunkt die (durch den Spender nicht übernommenen) Gebühren durch RaiseNow abgezogen/belastet werden? Am gleichen Tag wie bei Erhalt der Spende bei RaiseNow oder erst bei Auszahlung auf unser Bankkonto? Ich nehme an bei Erhalt?
Nehmen wir mal an, es spenden zwei Leute je CHF 1’000.- an uns. Herr Müller entscheidet sich gegen die Übernahme der 2.5% Gebühren/Spesen, Frau Meier entscheidet sich dafür.
Da wir alles manuell Buchen müssen, gehe ich von folgenden Buchungen aus:
Buchung, Eingang der Spende bei RaiseNow
1101 an 3xxx
CHF 1’000.- (von Herr Müller)
CHF 1’000.- (und nicht CHF 1’025.-?) (von Frau Meier)
Buchung, Abzug der Gebühren/Spesen
6xxx an 1101
CHF 25.- (Herr Müller)
kein Abzug / keine Buchung? (und nicht CHF 25.-?) (Frau Meier)
Buchung, Überweisung auf unser Bankkonto
(Ich nehme an, dass diese als eine gesammelte Zahlung daher kommt…)
1020 an 1101
CHF 975.- (Herr Müller)
CHF 1’000.- (Frau Meier)
Wenn das so der Fall ist (und nicht die oben fett geschriebenen Beträge zur Anwendung kommen), könnte ich die Eingänge des Spendenkontos 3xxx als Referenz verwenden und ich würde Anfang des Folgejahres beiden eine Spende in Höhe von CHF 1’000.- bestätigen (und nicht CHF 1’025.- an Frau Meier)
Ich frage mich gerade, wie denn RaiseNow wohl diese „Gebührenübernahme“ bei sich selber verbucht (Aktivkonto XY an Ertragskonto XY, mit dem/der Spender*in als Geschäftspartner)?
Ich selbst arbeite nicht mit RaiseNow, machte mich für eine Kundin mal schlau darüber.
Bei Twint lade ich monatlich die Daten runter ins Excel und importiere Sie da nach kurzer Ueberarbeitung in die Buchhaltung - das funktioniert bei RaiseNow auch.
Aber 1-3 stimmt so.
Die Spendenbescheinigungen sollten dir jedoch auch RaiseNow zur Verfügung gestellt werden. Das habe ich jedenfalls so gesehen.
RaiseNow spielt es keine Rolle wer bezahlt, das sind zwei Schritte, Spendeneingang = Betrag 1’000 = Buchung / Spesen = Betrag 25 = Buchung. 1x als Vorbezug vom Spender, 1x als Belastung an Spendenempfänger.
Ok? Das wusste ich nicht. Da es ev. aber auch Spender*innen geben könnte, die uns auf separaten Weg (Banküberweisung…) zusätzlich Geld spenden, ist es wohl doch besser, wenn wir selber eine erstellen und darin alle Spenden zusammengefasst werden.
PS: Ich bin mir unsicher, ob ich dafür ein „Debitorenkonto“ 11xx (wie ich es an manchen Orten als Beispiel sehe) oder ein Konto bei den flüssigen Mitteln (10xx) anlegen soll. RaiseNow is ja wie eine Art Schuldner, der dem Verein noch diese (in unserem Auftrag empfangenen) Spenden schuldet. Von daher tendiere ich eher zu einem 11xx Konto.
Darf ich fragen, was für dich ausschlaggebend war, ein 10xx Konto zu verwenden? Ev. macht die Tatsache, dass du direkt mit Twint arbeitest ja auch den Unterschied aus?
Darf/sollte ich das Konto eigentlich mit dem Wort „Kontokorrent“ (z.B. „RaiseNow/Twint Kontokorrent“ anlegen, wenn ich ein 11xx Konto daraus mache? Oder bedeutet „Kontokorrent“ etwas ganz anderes?
